Das Stationen-Drama KAFKA rückt nicht nur die Tragik der Biographie und die Faszination der sprachlichen Dichte im Werk des großen Schriftstellers ins Zentrum, sondern vor allem auch seine visionäre Radikalität. Dieses oft gar nicht künstlerische Leben in einer Zeit der großen Umbrüche scheint unserer Gegenwart manchmal verblüffend nah zu sein.

Regie, Spiel: Achim Conrad, Thomas Hupfer
Ausstattung: Heike Engelbert
Textfassung: Thomas Hupfer
Spieldauer: 70 Minuten

Premiere am 09.07.2018 bei den Kreuzgangspielen Feuchtwangen

Eine Produktion von movingtheatre.de in Koproduktion mit den Kreuzgangspielen Feuchtwangen und dem Freien Werkstatt Theater Köln

Fotos Susanne Bergold / Trailer Artur Rundt

Der Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) hat, wie es sein Biograf Rainer Stach ausdrückte, ‚in seinen Werken den Albtraum der Moderne bereits vorweggenommen: Die hinter dem Rücken jedes Einzelnen sich vollziehende Enteignung des Lebens.‘ Wie kaum bei einem anderen großen Schriftsteller sind in diesem komplexen Kosmos Person, Zeitgeschichte und Werk so dicht miteinander verwoben. Sein lebenslanger Kampf, einer unfassbaren Angst vor dem Leben Herr zu werden, seine Zeugenschaft einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte, dem ersten Weltkrieg, und nicht zuletzt sein Außenseitertum als jüdischer Tscheche in einem Großösterreichischen Riesenreich finden ihr Ventil in einer genialen und radikalen Kreativität, die keine Ausreden zulässt, sondern unausweichlich die Forderung stellt, Position zu beziehen, Standpunkte zu vertreten in all dem Vagen, das uns umgibt.

… Kafka-Texte mit intellektueller Kraft und spielerischem Einfallsreichtum vieldeutig schillernd in die Gegenwart geholt. … Man steht und staunt. Und ist ein bisschen fassungslos. Wie sich hier alles verbindet und verwandelt und vieldeutig zu einem spricht.
Thomas Wirth, Fränkische Landeszeitung

Ein humoristisches, groteskes Porträt, das berührt und den Literaten von seiner menschlichsten Seite zeigt … Diese geistreiche kafkaeske Kumulation ist erfrischend und unbedingt empfehlenswert.
Nele Beckmann, choices

Die Trilogie AUF-BRÜCHE widmet sich drei wegweisenden deutschsprachigen Autor:innen, ihrem Leben und Werk und deren Relevanz für heute: Jakob M. R. LENZ, Franz KAFKA und Ingeborg BACHMANN – drei junge Menschen, die Zuflucht finden in der Literatur, im Vorgang des Schreibens. Mit gedanklicher Schärfe und analytischem Blick reißen sie Mauern des Traditionellen, des Vorhersehbaren ein und öffnen die Tür zu einer Welt persönlicher Freiheit und Autonomie.